7 effektive Wege, um wütende Menschen zu beruhigen (ohne Faustschlag)

Ruhe ist die erste Bürgerpflicht: Wie Sie es schaffen, jemanden wieder emotional auf den Boden zu bringen

Kennen Sie das? Es ist erst Montagmorgen, aber Ihr Kollege rastet wegen einer leeren Kaffeekanne komplett aus. Seine Emotionsregulation ist wohl völlig im Eimer! Wahrscheinlich sind Sie durch diesen unerwarteten Ausbruch sprachlos und überfordert und fragen sich, wer gleich wem eins in die Fresse gibt! Jetzt keine Panik! Stellen Sie sich vor, Sie könnten genau diese Situation meistern und Ihren Kollegen beruhigen. Auf friedliche Art und Weise. Wir erklären, was hilft.

 

Wenn in einem Meeting plötzlich jemand aufspringt und ausflippt, weil der Projektor nicht funktioniert, kann schnelles Handeln gefragt sein.

Und nein, wir reden hier nicht von einem Bodyslam oder einem Roundhouse-Kick.

Sie sind ja schließlich nicht Chuck Norris! 1 400 Chuck Norris Witze youtube.com

Aber wenn Sie nicht wissen, wie Sie reagieren sollen, könnte der wütende Mensch noch wütender werden. 2 Bloß nicht ausrasten! spektrum.de

Ungeklärte Konflikte könnten sich anstauen und schließlich die Arbeitsatmosphäre vergiften.

Das Gute daran: Sie können lernen, solche Situationen zu entschärfen.

Und nein, Sie müssen dazu kein Psychologe sein!

 

Wolf Kette Wut
Foto von Arnaud Mariat auf Unsplash

 

Was ist der Kern des Problems?

 

Einfache Antwort: Wut!

Die entsteht häufig durch Missverständnisse oder nicht erfüllte Erwartungen.

Im Grunde ist Wut eine natürliche und manchmal sogar nützliche Emotion, die uns Grenzen setzt und uns motiviert, Probleme zu lösen. 3 Heilsamer Zorn: Über die Wut und ihre positiven Wirkungen geo.de

Anders sieht das natürlich aus, wenn sie außer Kontrolle gerät oder auf schädliche Weise ausgedrückt wird, wie eine Übersichtsarbeit, veröffentlicht auf der Plattform Current Psychology, zeigt. 4 A systematic review of neural, cognitive, and clinical studies of anger and aggression springer.com

 

Ein kleiner, friedvoller Überblick über Wut

 

Wut ist eine komplexe Emotion, die durch verschiedene Faktoren, einschließlich biologischer, sozialer und persönlicher, beeinflusst wird.

Auf biologischer Ebene ist Wut eine Reaktion unseres Körpers auf wahrgenommene Bedrohungen.

Wenn wir uns bedroht fühlen, löst das Gehirn eine Stressreaktion aus, bei der Stresshormone wie Adrenalin freigesetzt werden.

Das bereitet uns darauf vor, auf die Bedrohung zu reagieren – entweder durch Kampf oder durch Flucht.

Dabei beeinflussen unsere Gedanken und Überzeugungen, wie wir auf bestimmte Situationen reagieren.

Wenn wir zum Beispiel glauben, dass uns Unrecht getan wurde oder dass jemand absichtlich versucht, uns zu schaden, können diese Gedanken Wut auslösen.

Und wie wir mit Wut umgehen, lernen wir in der Regel in unserer Kindheit.

 

Soll ich, oder soll ich nicht?! Und du sagst es mir nicht, ‚und schrei doch mal nicht‘! Leck mich doch am Arsch, Mensch! Der Moment ist überhaupt gekommen, wo ich dir in die Fresse haue. Dieses Mal schlag ich dir in die Fresse, darauf kannst du dich verlassen, du. Dieses Mal sitz‘ ich nicht in dem Kostüm in deiner Scheißkarre in Holland.<span class="su-quote-cite"><a href="https://www.myzitate.de/klaus-kinski/" target="_blank">Klaus Kinski</a></span>

 

Kinder, die beobachten, wie ihre Eltern oder andere Bezugspersonen Wut auf aggressive Weise ausdrücken, können lernen, dass genau dieses Verhalten akzeptabel ist.

Eine Studie, 2010 im Fachjournal Psychological Science veröffentlicht, zeigt, dass jede Kultur ihre eigenen Normen darüber hat, was als angemessener Ausdruck von Wut gilt 5 Cultural Variance in the Interpersonal Effects of Anger in Negotiations sagepub.com

In einigen Kulturen wird erwartet, dass Menschen ihre Wut unterdrücken, während in anderen das offene Zeigen von Wut toleriert oder sogar gefördert wird.

Menschen, die in der Vergangenheit traumatische Erlebnisse hatten, können empfindlicher auf Situationen reagieren, die diese Erinnerungen triggern, und daher eher zu Wutausbrüchen neigen.

Dazu können bestimmte medizinische oder psychische Erkrankungen, einschließlich Hirnverletzungen, Demenz oder bestimmte Persönlichkeitsstörungen, dafür sorgen, dass Menschen Schwierigkeiten haben, ihre Wut zu kontrollieren.

Dann reicht ein kleines Missgeschick oft aus, um einen bereits gestressten Menschen zum Überkochen zu bringen.

Doch statt sich zurückzuziehen oder in den Verteidigungsmodus zu gehen, können Sie aktiv handeln und den Konflikt lösen.

Wenn Sie die folgenden Tipps beherzigen und anwenden, werden Sie sicherer im Umgang mit wütenden Menschen und können zukünftige Konflikte souverän lösen.

 

Paviane Kampf Wut
Foto von David Clode auf Unsplash

 

Tipp 1: Einfach mal atmen

 

Bevor Sie auf eine Situation reagieren, ist es ratsam, tief durchzuatmen und bis drei zu zählen.

Dieses Innehalten gibt Ihnen die Möglichkeit, über Ihre nächste Handlung nachzudenken.

Zum Beispiel, wenn Ihr Chef sich über einen Bericht beschwert, sollten Sie nicht sofort antworten, sondern sich stattdessen einen kurzen Moment nehmen, um die Kritik zu verarbeiten.

Dieser Ansatz kann helfen, impulsives und möglicherweise schädliches Verhalten zu vermeiden.

 

Tipp 2: Das Recht zur Wut

 

Es ist wichtig, zu akzeptieren, dass jeder das Recht hat, wütend zu sein, auch Ihr Gegenüber.

Selbst wenn Sie ihn im Grunde genommen für ein Arschloch halten.

Und anstatt seine Emotionen herunterzuspielen oder abzutun, sollten Sie – auch wenn es vielleicht schwerfällt – Verständnis zeigen.

Ein Satz wie „Beruhigen Sie sich!“ kann die Situation oft verschlimmern. Das gilt übrigens auch für den Satz „Jetzt halt endlich dein Maul, du dumme Sau!“.

Ein empathischerer Ansatz wäre zu sagen: „Ich verstehe, warum Sie verärgert sind.“

Durch diese Antwort fühlt sich die andere Person gehört und validiert.

Und Sie haben gerade 68 Karma-Punkte gesammelt

 

Bisons Kampf Duell
Foto von Uriel Soberanes auf Unsplash

 

Tipp 3: Nicht erklären, sondern zuhören

 

Aktives Zuhören ist oft effektiver als sofortige Rechtfertigungen.

Nehmen Sie an, Ihr Partner ist verärgert, weil das Abendessen kalt geworden ist.

Anstatt sich sofort mit „Ich hatte einen langen Tag“ oder „Wer bringt hier eigentlich die Kohle nach Hause“ zu verteidigen, könnte eine bessere Antwort sein: „Ja Schatz, es tut mir echt leid, dass es kalt ist.“

Wenn Sie jetzt noch echtes Interesse an den Gefühlen zeigen, öffnen Sie den Raum für Kommunikation.

In diesem Zusammenhang empfehlen wir unseren Artikel mit Überlebenstipps für Männer in verschiedenen Beziehungssituationen.

 

Tipp 4: Fragen stellen

 

Fragen macht frei!

Deshalb ist es nicht unklug, die wütende Person direkt zu fragen, was sie sich von Ihnen erhofft (aber bitte nicht auf diese Art: „Was willstn du eigentlich, du blöder Penner?!“).

Diese Frage lenkt den Fokus weg von der Wut und regt zum konstruktiven Nachdenken an.

Außerdem zeigt sie, dass Sie bereit sind, auf ihre Bedürfnisse einzugehen.

Zudem erhalten Sie durch diese Vorgehensweise wertvolle Hinweise darauf, wie das Problem gelöst werden kann.

Ein offenes Ohr kann oft die Spannungen reduzieren und den Weg für eine Lösung ebnen.

 

Vogel Ast Wütend
Foto von David Knox auf Unsplash

 

Tipp 5: Ablenken

 

Hier ein psychologischer Kniff: Eine unerwartete Aktion kann oft die Spannung einer wütenden Person durchbrechen!

Begegnen Sie der Wut beispielsweise mit einer unvorhergesehenen Geste der Freundlichkeit oder Aufmerksamkeit.

Wenn Sie in einem Laden arbeiten und ein Kunde verärgert ist, leiten Sie seine Aufmerksamkeit um, indem Sie ihm ein neues Produkt präsentieren.

Oder Sie könnten ihn mit einer exklusiven Sonderaktion überraschen.

Solche Ablenkungen können den Zorn mildern und eine Brücke zum Dialog schaffen.

 

Tipp 6: Hilfe holen

 

In brenzligen Situationen ist es wichtig, rasch und entschlossen zu handeln.

Wenn Sie merken, dass die Lage eskaliert, sollten Sie nicht zögern, Verstärkung herbeizurufen.

Besonders in öffentlichen Orten wie Bars kann die Hilfe von Sicherheitspersonal entscheidend sein.

Sollte ein Barbesucher aggressiv werden, wenden Sie sich sofort an den Sicherheitsdienst.

Es ist stets besser, im Team zu handeln, als sich alleine einer drohenden Gefahr auszusetzen.

Und Ihr Essen die nächsten 4 Monate mit einem Strohhalm durch den Draht, mit dem Ihre Kiefer miteinander verbunden sind, zu schlürfen.

 

Mann Glatze Wütend
Foto von engin akyurt auf Unsplash

 

Tipp 7: Eine Pause vorschlagen

 

Wenn Sie in einer angespannten Situation sind, kann es hilfreich sein, einen Schritt zurückzutreten.

Schlagen Sie der anderen Person vor, kurz innezuhalten oder gemeinsam einen Kaffee zu trinken.

Diese einfache Geste kann Wunder wirken und die Atmosphäre entspannen.

Es gibt beiden Parteien die Möglichkeit, durchzuatmen und die Situation mit einem klaren Kopf zu betrachten.

Ein gemeinsames Getränk schafft zudem eine neutrale Umgebung, in der man sich auf Augenhöhe begegnen kann.

Ich hatte mich zum Beispiel letztens mit dem Bauträger unseres Hauses in der Wolle.

Wir haben uns gegenseitig am Telefon angeschrien, bis ich plötzlich wieder klar im Kopf wurde und mich bei ihm entschuldigt habe (ich hatte angefangen – und war, was die Sache betraf, sogar völlig im Unrecht).

Die Situation deeskalierte und wir redeten nach einem Moment wieder vernünftig miteinander.

 

Wenn nichts hilft?

 

Manchmal kann es hilfreich sein, sich professionelle Unterstützung zu holen, um Konflikte besser zu verstehen und zu lösen.

Das könnte zum Beispiel ein Mediator oder ein Therapeut sein, der Sie dabei unterstützt, besser mit wütenden Menschen umzugehen. 6 Die Macht von unterdrückten Gefühlen: Wie sich innere Wut auf die psychische Gesundheit auswirken kann oberbergkliniken.de

Es kann auch sinnvoll sein, Workshops zum Thema Konfliktmanagement zu besuchen.

Vielleicht hilft auch ein kleines Buchgeschenk, wie zum Beispiel Wenn ich wütend bin (Affiliate-Link).

 

Hand Wasser Mittelfinger
Foto von Jack B auf Unsplash

 

Fazit: Die Wut im Griff

 

Wir alle begegnen in unserem Leben wütenden Menschen.

Doch anstatt sich von der Wut mitreißen zu lassen, können wir lernen, souverän und gelassen zu reagieren.

Mit den richtigen Techniken und etwas Übung können Sie Konflikte entschärfen, sich selbst schützen und sogar helfen, die wütende Person zu beruhigen.

 

Quellen

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