Grüne Fee oder Teufelszeug? Die Wahrheit über Absinth

Kennen Sie die faszinierende Geschichte dieses Getränks?

Kaum ein anderes Getränk hatte so mit seinem Ruf zu kämpfen wie Absinth. Von Halluzinationen über ermordete Ehefrauen bis hin zu selbst abgeschnittenen Ohren wurde im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert immer dieses alkoholhaltige Getränk als Ursache des Übels ausgemacht. Wollen wir mal sehen, ob diese Gefahren heute immer noch bestehen? Dann los! Aber Vorsicht: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links!

 

Dabei ist die grüne Fee – wie Absinth auch genannt wird – alles andere als Teufelszeug.

Er schmeckt sogar ziemlich gut!

Wir haben hier seine Geschichte aufgeschrieben und empfehlen am Ende des Artikels unsere fünf Spitzenreiter.

 

Was ist Absinth?

Der Absinth ist eine Wermutspirituose, die neben – wie es der Name schon sagt – Wermut aus Anis, Fenchel und weiteren Kräutern hergestellt wird.

Mit einem Alkoholgehalt zwischen 45 und 85 Prozent ist die grüne Fee kein Leichtgewicht.

Das im Absinth enthaltene Thujon, ein Bestandteil des ätherischen Öls des Wermuts, wurde auf dem Höhepunkt der Absinthwelle für alle möglichen Schäden, von Schwindel über Depressionen und Wahnvorstellungen bis hin zur Blindheit, verantwortlich gemacht.

Nicht verwunderlich, da Thujon als Nervengift gilt, das in höher Konzentration Verwirrung und der Epilepsie ähnliche Krämpfe hervorrufen kann. 1Absinth bfr.bund.de

Aber keine Angst, in der Europäischen Union ist der Thujongehalt eines alkoholischen Getränks auf maximal 35 mg/kg begrenzt, je nach Art der Spirituose 2REGULATION(EC)No1334/2008OFTHEEUROPEANPARLIAMENTANDOFTHECOUNCIL eur-lex.europa.eu

Mann Viktorianisch Absinth
Image by Midjourney

 

„Falsche“ Absinthe

Immer öfter tauchen am Markt sogenannte Fauxsinthe oder Trend-Absinthe auf, die keine authentischen Absinthe sind.

Diese Produkte bestehen aus einer Mischung von Alkohol, meist Wodka und einer flüssigen Kräuteressenz.

Ein deutlicher Hinweis auf eine Fälschung ist die Zugabe von Zucker sowie künstliche Farbstoffe.

Zudem weisen diese falschen Absinthe in der Regel einen höheren Alkoholgehalt auf und können zu einem unangenehmen Kater führen.

Eine weitere Möglichkeit, eine Absinth-Fälschung zu erkennen, sind ungewöhnliche Flaschenformen wie Totenköpfe oder Etiketten mit Totenköpfen oder Marihuana-Blättern.

Auch auffällig hohe Angaben zum Alkohol- oder Thujongehalt auf der Verpackung können ein Indiz für eine falsche Absinth-Sorte sein.

Des Weiteren sind diese Fälschungen nicht handwerklich hergestellt oder destilliert und weisen immer eine unnatürlich lebhafte Farbe auf, wie zum Beispiel schrilles Grün, Schwarz, leuchtendes Rot, grelles Gelb oder Blau.

 

Die Herstellung

Die drei Hauptbestandteile Wermut, Fenchel und Anis werden in neutralem oder Weinalkohol eingeweichte (mazeriert) und dann destilliert.

Durch die Destillation werden die im Wermut enthaltenen Bitterstoffe abgetrennt.

Ansonsten würde das Destillat nicht schmecken.

Bitterkeit kann übrigens auch ein Anzeichen dafür sein, dass es sich bei diesem Absinth um ein minderwertiges Produkt handelt, bei dem unter Umständen Wermutextrakte verwendet wurden und kein Destillationsprozess stattfand. 3how is absinthe made? diffordsguide.com

 

Woher Absinth den Kosenamen grüne Fee hat

Die Bezeichnung Absinth leitet sich vom lateinischen Wort Absinthium ab, welches Wermut bedeutet und zugleich die charakteristische Zutat dieser hochprozentigen Spirituose darstellt.

Neben Wermut gehören grüner Anis und Fenchel zu den grundlegenden Zutaten eines traditionellen Absinths, während je nach Rezept weitere Kräuter hinzugefügt werden können.

Um ihm seine typisch grüne Farbe zu verleihen, wird der zunächst klare Absinth nach der Destillation mit Kräutern eingefärbt. Daher wird er auch oft als „Grüne Fee“ (frz. La Fée Verte) bezeichnet.

 

Die grüne Färbung des Destillats wird durch das Chlorophyll der beigefügten Kräuter wie z. B. Minze, Melisse oder Ysop, die auch geschmacklich ihren Beitrag leisten, verursacht.

Heutzutage gibt es auch schwarze, blaue oder rote Absinthe, deren ungewöhnliche Färbung aus Marketinggründen vorgenommen wird.

Wissenswert ist auch, dass die Mazerationsmethode erst ab dem Absinthe der gehobenen Mittelklasse angewandt wird.

Billige und minderwertige Absinthe werden mit Lebensmittelfarbe eingefärbt und durchlaufen einen vereinfachten Produktionsprozess, bei dem Absinthessenz in hochprozentigen Alkohol gegeben wird.

 

 

Die Geschichte der grünen Fee

Absinth wurde ein der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in der Schweiz kreiert.

Zwar weiß man genau, wo dieses Getränk entstand (im Kanton Neuenburg), allerdings ranken sich um den Urheber des Rezepts viele Gerüchte.

Sicher ist, dass die Rezeptur von einem gewissen Major Dubied erworben wurde, der mit Sohn und seinem Schwiegersohn, Henri Louis Pernod, eine Absinth-Brennerei gründete.

Um die Zollformalitäten zu umgehen, wurde die Destillerie nach ein paar Jahren nach Frankreich verlegt.

Bis zum Verbot 1915 erfreute sich Absinth zunehmender Beliebtheit.

Grund dieses Verbots war die – falsche – Vermutung, dass das im Absinth enthaltene Thujon wie eine Droge süchtig mache und Rauschzustände verursache.

Tatsächlich ist der Thujongehalt so gering, dass nur exzessiver Genuss dieses Wermutgetränks einen Einfluss auf Körper und Geist hätte.

Das Verbot wurde 1991 wieder aufgehoben und seitdem ist Absinth wieder frei verkäuflich.

 

Wie trinkt man Absinth?

Im Gegensatz zu anderen alkoholischen Getränken, die einfach nur getrunken werden, hat sich um Absinth eine regelrechte Trinkkultur entwickelt.

Am bekanntesten ist das von einem tschechischen Spirituosenhersteller eingeführte Feuerritual, bei dem auf einen speziellen Absinthlöffel gelegter Würfelzucker angezündet wird.

Man kann das Getränk aber auch ganz schnöde nur mit Wasser mischen und genießen.

 

Die fünf Besten

Hier haben wir unsere persönliche Hitliste der fünf besten Absinthe, die Sie unbedingt probieren sollten.

Dabei ist es egal, ob das in einem Straßencafé oder zu Hause im Wohnzimmer geschieht.

Viel Spaß beim Probieren!

 

Quellen

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