Sport gegen Depression – holt Bewegung Sie aus dem dunklen Loch?

Sport als Teil Ihrer Behandlung: Wie körperliche Aktivität Ihre Depressionssymptome mildern kann

Gehören Sie -so wie ich – zu den mehr als 10 Millionen Menschen in Deutschland, die an Depression leiden? Und haben Sie sich heute schon bewegt? Wenn nicht, dann wird es vielleicht Zeit! Sport ist bekanntlich eine Wunderwaffe für Körper und Geist, aber trifft das auch im Fall von Depression bei Männern zu? Kann mich Sport aus meinem dunklen Loch herausholen? Ist Sport bei diesem Krankheitsbild überhaupt gesund und eine vernünftige Alternative zu den gängigen Behandlungsmethoden?

 

Depression bei Männern

Laut Wikipedia ist „die Depression (von lateinisch deprimere „niederdrücken“) […] eine psychische Störung“.

Und obwohl sie weltweit stark verbreitet ist, gilt speziell das Thema Depression beim Mann nach wie vor als tabu.

Das liegt vor allem am klassischen Männerbild: Ein Mann ist stark, er ist tapfer, er hat zu funktionieren und geht selten zum Arzt.

Schon gar nicht wegen einer „Frauenkrankheit“ wie Depression. 1 Männerdepression: Aggressionen und Impulsivität sind Symptome neurologen-und-psychiater-im-netz.org

Männer verwenden lieber den Begriff Burnout, da er impliziert, dass sie vorher noch richtig was geleistet haben.

Dabei liegt die Suizidrate bei Männern höher als bei Frauen.

Auch werden die Symptome wie z. B. erhöhte Wut, Gereiztheit und Aggression häufig nicht als Begleiterscheinungen einer psychischen Erkrankung wahrgenommen.

Laut einer Studie der University of Westminster in London, veröffentlicht im Fachjournal PLOS ONE, werden Depressionen bei Männern von Ärzten sogar weitaus weniger erkannt als bei Frauen, trotz gleicher Symptome. 2 Mental Health Literacy of Depression: Gender Differences and Attitudinal Antecedents in a Representative British Sample journals.plos.org

 

Mann Gewicht Langhantel
Foto von Victor Freitas auf Unsplash

 

Hilft Sport?

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass regelmäßige körperliche Aktivität dazu beitragen kann, depressive Symptome zu reduzieren.

Es ist nicht erforderlich, Höchstleistungen zu erbringen, sondern vielmehr wichtig, sich überhaupt regelmäßig zu bewegen.

Natürlich ist es wichtig, vorab ärztlichen Rat einzuholen, um herauszufinden, welche Art von Sport für Sie geeignet ist und ob es medizinische Einschränkungen gibt, die beachtet werden sollten. 3 Depression – Was bringen mir Sport und Bewegung? patienten-information.de

Die wissenschaftliche Beweislage deutet auch darauf hin, dass er zumindest die Beschwerden – moderat – lindert.

Das klingt natürlich plausibel, denn,

  • Sportliche Erfolge stärken das Selbstwertgefühl
  • Sport lenkt von negativen Gedanken und Schuldgefühlen ab
  • Sportliche Aktivität mit anderen Menschen stärkt soziale Bindungen
  • Die angestoßenen Stoffwechselvorgänge können eine Depression abschwächen

 

Mann Schwimmen Turnier
Foto von Gentrit Sylejmani auf Unsplash

 

Fazit: Kein Wundermittel, aber hilfreich!

Obwohl man keine Wunder erwarten darf, kann Sport die Beschwerden einer Depression zumindest lindern.

Allerdings ist er keine gleichwertige Alternative zu den etablierten Therapieformen wie Psychotherapie oder Medikamente.

Trotzdem: Er schadet nicht und wenn Sie sich heute noch nicht bewegt haben, sollten Sie das tun.

Auch ohne Depression! 4 Körperliche Bewegung bei Depression cochrane.org


Dieser Artikel enthält weder medizinischen Ratschläge, noch ersetzt er eine ärztliche Konsultation. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall sollten Sie sich unbedingt an einen Arzt oder Apotheker wenden bzw. den Patientenservice unter der Rufnummer 116 117 kontaktieren, der Sie an den ärztlichen Bereitschaftsdienst verweisen kann. Im Notfall wählen Sie die bundesweit gültige Rufnummer 112. Lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

 

Quellen

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