Ihr Kind will studieren! Haben Sie das Geld dazu?

Ein Überblick über Bildungsfonds, Stipendien und Alternativen – damit Ihr Geldbeutel nicht leiden muss

Wer seinem Nachwuchs den bestmöglichen Start ins Studium ermöglichen möchte, ist mit einem Bildungsfonds gut beraten. Doch was genau beinhaltet ein solcher Fonds eigentlich und wie funktioniert er? Der Sache auf den Grund gehen sollten verantwortungsvolle Eltern auf jeden Fall, denn je stressiger die Finanzierung eines Studiums für einen jungen Menschen ist, desto größer ist die Gefahr eines Abbruchs des Studiums – oder eines Burn-outs.

 

In diesem Artikel erfahren Sie

  • Wie frühzeitige Planung finanziellen Druck und Schulden für Studierende vermeiden kann
  • Dass ETF-Sparpläne potenziell höhere Renditen als herkömmliche Sparmethoden bieten
  • Warum ein Bankdepot für Fondsinvestitionen notwendig ist und welche Vorteile Depots im Namen von Eltern oder Kindern bieten
  • Über die Finanzierungsmöglichkeiten für Studierende durch externe Bildungsfonds und Stipendien

 

Studieren ist alles – nur nicht günstig

Wussten Sie, dass bereits ein Bachelor-Studium von 25 000 bis 65 000 Euro kosten kann?1Was kostet ein Studium 2023? studis-online.de

Diese Kosten können sich natürlich erhöhen, wenn z. B. die Regelstudienzeit überschritten wird.

Und wird ein Masterabschluss angestrebt, steigt das Ganze finanziell verständlicherweise in teilweise schwindelerregende Höhen.

Schließlich müssen der Lebensunterhalt, Semesterbeiträge und Transportkosten ja irgendwie bewältigt werden und das über Jahre hinweg.

Wichtig zu wissen ist zudem, dass für Eltern auch über das 18. Lebensjahr Unterhaltspflicht besteht, sofern das Kind ein Studium oder eine Ausbildung absolviert.

Sind die Eltern hierzu finanziell auch nur knapp in der Lage, greift die Ausbildungsförderung BAföG nicht.2Geldgeschenk vom Staat für Studenten, Azubis und Schüler finanztip.de

Zudem muss auch BAföG in der Regel zumindest zur Hälfte zurückgezahlt werden. 

Nicht die schönsten Aussichten, nicht wahr?

 

Mann Sohn Lächeln
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Bald amerikanische Verhältnisse?

Sicherlich haben wir hierzulande (noch) keine amerikanischen Verhältnisse, in denen der Durchschnittsstudent mit knapp 37.000 US-Dollar Schulden ins Berufsleben startet.3Research and Resources to Tackle the Rising Costs of Higher Education educationdata.org

Dennoch kann die Finanzierungsfrage Studenten auch in Deutschland ganz schön unter Druck setzen.

Damit Ihr Sprössling später keinen belastenden Studienkredit aufnehmen oder sich mit Nebenjobs halb zu Tode arbeiten muss, sollten Sie sich so früh wie möglich Gedanken um die Studienfinanzierung machen. 

Und hier kommen Bildungsfonds ins Spiel: Denn Geld unter der Matratze oder auf dem Sparbuch zu horten, ist leider wenig profitabel und ziemlich 1950.4Bildungsfond – einfach erklärt www.meinbafoeg.de

In diesem Fall sind Tagesgeldkonten die bessere Option, da Sie aktuell bessere Zinssätze aufweisen. 

Allerdings gibt es auch noch andere Möglichkeiten …

 

Mann Trader Börse
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Welche Studienfinanzierungen sind sinnvoll?

Die gute Nachricht ist, dass Eltern so einiges tun können, um Ihrem Nachwuchs auch im Studium eine gute finanzielle Grundlage zu bieten: langfristige Sparpläne können beispielsweise eine sehr gute Idee sein.

Sparpläne, die auf Indexfonds basieren (von klugen Menschen ETFs genannt) orientieren sich am DAX oder dem MSCI World und können schon ab Sparbeträgen von 25 bis 50 Euro im Monat Sinn ergeben: Schließlich wird das Geld über eine lange Zeit monatlich angespart, was nicht nur Kursschwankungen auffängt, sondern in vielen Fällen attraktive Renditen bieten kann. 

 

ETF? Was ist das?

Laut verbraucherzentrale.de steht ETF „für „Exchange-Traded Fund“. Übersetzt heißt das: börsengehandelter Fonds. Das ist eine spezielle Variante der Investmentfonds oder Fonds.

Bei allen Fonds, ob herkömmlich oder auch bei als ETFs bezeichneten Fonds zahlen viele Anleger in einen gemeinsamen Anlagetopf ein. Das Geld wird dann entsprechend der Anlagestrategie des Verkaufsprospekts angelegt.“

Welche Vorteile und Nachteile haben ETFs? verbraucherzentrale.de

 

 

Positiv ist in diesem Fall außerdem, dass Sie die Zahlung der Raten zeitweise auch aussetzen können – gerade in finanziell schwierigeren Zeit ein echter Segen!

Selbstverständlich können Sie die Raten in besseren Zeiten auch erhöhen. 

Legen Sie das Geld daher am besten für mindestens 10 Jahre an und finden Sie spätestens 3 Jahre nach dem Studium heraus, ob Sie zumindest einen Teil der Sparsumme in eine Anlageform, die keine Kursschwankungen mit sich bringt, verwandeln können. 

 

Warum Sie ohne Bankdepot nicht weiterkommen

Ohne Bankdepot geht es nicht: Wenn Sie sich für einen Fonds entscheiden, müssen Sie zwingend ein Bankdepot eröffnen.

Auf welchen Namen es eröffnet wird, ist eine sehr wichtige Frage: Sie können das nämlich auf Ihren Namen oder auf den Namen Ihres Kindes tun.

Dabei gibt es in beiden Fällen sowohl Vor- als auch Nachteile: Wenn Sie ein „Kinderdepot“ (also ein Depot auf den Namen Ihres Kindes) eröffnen, ist das Vermögen, das in ihm angespart wird, direkt von Ihrem Vermögen getrennt.

Das hat den Vorteil, dass das Geld vor potenziellen Gläubigern geschützt ist, was selbst im Falle einer Insolvenz greift.

Ebenfalls ein Pluspunkt: Sollten Sie als Eltern Kapitalerträge einnehmen, haben Sie einen Steuervorteil, selbst dann, wenn Ihre Einnahmen hier mehr als den Freibetrag von 1.000 Euro pro Person übersteigen. 

 

Opa Enkel Geld
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Welche Nachteile hat ein Kinderdepot?

Ihr Sohn oder Ihre Tochter ist gerade 18 Jahre alt geworden und will sich vom hart ersparten Bildungsfonds erst einmal Luxusklamotten und eine Weltreise gönnen?

Das könnte einen ordentlichen Familienzwist geben.

Besser ist es daher, kurz vor der Volljährigkeit einen Auszahlungsplan festzulegen, sodass Ihr Kind einen monatlichen Unterhalt bekommt, und weniger Gefahr läuft, Gucci, Balenciaga und Co. mit dem Inhalt seines Bildungsfonds zu beglücken.

Sollte das Depot mehr als 15.000 Euro wert sein, kann ein möglicher BAföG-Anspruch außerdem nicht mehr geltend gemacht werden.

Ob ein Eltern- oder Kinderdepot die bessere Wahl ist, kommt also auf die individuelle Situation an. 

 

Mann Sohn Strasse
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Andere Arten von Bildungsfonds

Sollte Ihr Kind bereits bald mit seinem Studium beginnen, ohne dass Sie in der Vergangenheit einen eigenen Bildungsfonds einrichten konnten, hat es unter bestimmten Umständen dennoch die Möglichkeit, über entsprechende Investmentfonds gefördert zu werden.

Fonds dieser Art werden in den meisten Fällen von Finanzinstituten, Unternehmen, Bildungseinrichtungen oder gemeinnützigen Institutionen angeboten und sind einkommensunabhängig.

Wichtig ist hier lediglich, wie die späteren beruflichen Erfolgsaussichten durch das Studium eingeschätzt werden.

Auch müssen sich die Studenten um Fonds dieser Art bewerben, sodass nicht jeder zum Zug kommt.

Im Gegensatz zu einem Bildungskredit erfolgt die Rückzahlung des Bildungsfonds meistens abhängig vom tatsächlichen Einkommen, das im späteren Beruf erzielt wird.

Dieser Aspekt unterscheidet sich vom sogenannten Studienkredit: Hier ist die Rückzahlung (Zinshöhe und Rate) von Anfang an geregelt.

 

Beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) finden Sie eine weitere Liste mit Förderorganisationen und Finanzierungsmöglichkeiten!

 

Stipendien – die bessere Wahl?

Ein Stipendium bietet den Vorteil, dass es nicht zurückgezahlt werden muss.

Allerdings müssen hierfür besondere Voraussetzungen erfüllt werden: Während es sich hierbei häufig um eine besondere akademische Eignung oder finanzielle Bedürftigkeit handelt, werden manchmal auch bestimmte Nationalitäten oder ethnische Gruppen gefördert.

Da diese Voraussetzungen nicht immer gegeben sind, sollten Sie und Ihr Kind idealerweise nicht ausschließlich auf die mögliche Option eines Stipendiums bauen.

 

Auf der Suche nach dem passenden Stipendium?

Hier haben wir ein paar Links für Sie gesammelt, die Ihnen bei der Suche und Auswahl des richtigen Stipendiums helfen können:

 

 

Fazit: Je früher Sie für Ihren Nachwuchs vorsorgen, desto besser!

Ein Studium finanziert sich nicht von alleine wichtig ist es daher, so früh wie möglich vorsorgen, um Ihrem Kind zu viele Nebenjobs – die unter Umständen den Erfolg des Studiums gefährden – sowie spätere Schuldenberge zu ersparen. 

ETF-Sparpläne, die bereits ab 25 Euro pro Monat beginnen, können Ihrem Sprössling einen guten Start ins Studium ermöglichen.

Wir wünschen Ihnen – und dem Studenten in spe – viel Erfolg dabei!

 

Quellen

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