O’DONNELL MOONSHINE: Flüssiges Gold aus dem Einmachglas

Warum ein paar sehr geile Berliner Spirituosen nicht – wie sonst üblich – in der Flasche kommen

Es gibt Menschen, die bringen sich alles (Un)mögliche als Souvenir aus dem Urlaub mit: Strohhüte, Klamotten, gefälschte Design Uhren, Krimskrams der im heimischen Wohnzimmer zum Staubmagneten wird. August Ullrich machte es cleverer: Er brachte 2014 von seinem USA-Aufenthalt eine Geschäftsidee mit, die er mit seinem Freund und Studienkollegen Philip Morsink in Deutschland erfolgreich umsetzte: O’Donnell Moonshine!

 

Woher der Begriff Moonshine für den schwarz gebrannten Alkohol kommt, ist nicht hundertprozentig nachgewiesen.

Die einen verweisen auf eine Anekdote, nach der im 18. Jahrhundert ein paar Schmuggler in den Appalachen von einem Steuereintreiber dabei erwischt wurden, wie sie Fässer mit illegalem Brandy aus dem Boden am Ufer eines Sees harken wollten.

Sie stellten sich betrunken, wiesen auf das Spiegelbild des Mondes auf der Wasseroberfläche und erklärten, sie wollten diesen runden Käse harken.

Andere meinen, der Name Moonshine komme daher, weil der Alkohol nur nachts und bei Vollmond gebrannt wurde, damit man den verräterischen Rauch der Destille nicht erkennen konnte.

Ob das so stimmt oder ob er so heißt, weil er nie ein Fass von innen gesehen hat und dadurch die Farbe des Mondes trägt, ist ja auch egal.

 

Moonshiner Vintage Foto
© O’Donnell Moonshine

 

Während der Prohibition in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lief das Brennen des illegalen Alkohols auf Hochtouren. 1 Prohibition United States history [1920–1933] britannica.com

Um nicht aufzufliegen, gingen die vielen Kleindestillen damals dazu über, ihre Produkte nicht in Flaschen, sondern in Einmachgläser, sogenannten Mason Jars, abzufüllen.

Diese wurden an Schmuggler (die sogenannten Bootlegger) verkauft, die wiederum das ganze Land damit bedienten. 2 Bootlegging americanhistory.si.edu

Jemand, der in großem Maß im Geschäft mit dem verbotenen Alkohol mitspielte, war Edward „Spike“ O’Donnell, der Boss der Chicagoer South Side O’Donnell Gang. 3 Edward „Spike“ O’Donnell myalcaponemuseum.com

Er hatte einen hohen Anspruch an den Schwarz gebrannten und hielt sich deshalb überwiegend an die deutschstämmigen Produzenten, die für die hohe Qualität ihrer Brände bekannt waren.

1925, nach einem Drive-by, zog er sich aus dem Schmuggelgeschäft zurück und verließ Chicago.

Seine Geschichte gefiel den Machern von O’Donnell Moonshine so gut, dass sie Spike zum Namensgeber ihrer Firma machten.

 

ODonnell Hütte Moonshine
© O’Donnell Moonshine

 

Der Mondschein kommt nach Deutschland

 

Anfänglich aus dem eigenen Wohnzimmer heraus produziert, wuchs die Nachfrage nach Moonshine rasch, sodass die Kapazitäten nach und nach vergrößert werden mussten.

Heutzutage wird der O’Donnell Moonshine natürlich nicht mehr bei Nacht und Nebel hergestellt, sondern tagsüber – ganz offiziell.

Das firmeneigene Werk in Berlin-Spandau ist verantwortlich für das Abfüllen, sowie das Verpacken und Verschicken der Produkte.

 

Moonshine Glas Stilleben
© O’Donnell Moonshine

 

Die Vertriebskanäle in Deutschland umfassen den Online-Shop sowie mehrere Filialen, zum Beispiel in Städten wie Berlin, Bochum, Köln, Leipzig, Oberhausen, Oldenburg oder Erfurt.

Darüber hinaus sind die Produkte auf Events und in Pop-up-Stores erhältlich, ebenso wie in ausgewählten Spätkaufs, Tattoo-Studios, Bars, Barshops und im Lebensmitteleinzelhandel.

Das Unternehmen hat inzwischen mehr als 60 Mitarbeiter in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden auf seiner Gehaltsliste.

Man sieht also, August und Philip liegen mit ihrem Team beileibe nicht auf der faulen Haut!

 

Regal Jars Moonshine
© O’Donnell Moonshine

 

Ein Sortiment nach unserem Geschmack

 

Der O’Donnell Original Moonshine ist ein im Eichenfass gereifter Weizenbrand.

Und eben weil er – anders als das amerikanische Vorbild – im Fass gereift ist, bekommt er seine gelbliche Farbe.

Der Geschmack des aus regionalen Zutaten hergestellten Korns ist dabei eher mild.

Er eignet sich ganz hervorragend als Basis für diverse Cocktails.

Das Standard-Sortiment umfasst bis jetzt 5 Sorten, ergänzt durch saisonale Sorten:

  • O’Donnell Moonshine High Proof
  • O’Donnell Moonshine Harte Nuss
  • O’Donnell Moonshine Toffee
  • O’Donnell Moonshine Wilde Beere
  • O’Donnell Moonshine Pralle Kirsche

 

Hand Jar Moonshine
© O’Donnell Moonshine

 

Mein Favorit ist übrigens die Harte Nuss mit ihrer karamelligen Note und dem Geschmack nach Haselnuss.

Ein Tipp für Sie, falls Sie nicht wissen, mit welcher Geschmacksrichtung Sie anfangen sollen: Das komplette Angebot findet man im Webshop.

Und wohin geht die Reise in Zukunft? Laut eigener Aussage soll „O’Donnell Moonshine […] zur größten Schnapsmarke Europas werden. Daher fokussieren wir uns laufend auf die Internationalisierung der Marke“.

Ich persönlich freue mich auf meinen nächsten Mason Jar von O’Donnell Moonshine und hoffe, dass er mir nicht wieder so schnell von meinen Gästen weggesoffen wird und ich diesmal dann auch was davon haben werde.

Wer sich allerdings eher für andere Alkoholika interessiert, der kann unsere Artikel über den Woodford Reserve Bourbon lesen.

<strong>O'DONNELL MOONSHINE</strong>

Hinweis: Ich finde die Produkte von O’Donnell Moonshine sehr lecker und bin Fan der Marke. Trotzdem stellt dieser Artikel meine unbeeinflusste Meinung dar, sonst hätte ich ihn nicht geschrieben. O’Donnell Moonshine hat keinen Einfluss auf seinen Inhalt und ich kaufe mir den Moonshine immer selbst, also ist das hier kein Sponsoring.

 

Quellen

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